CDU Ortsverband Preetz
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Geschwindigkeitsbeschränkung 30 km/h in der Wakendorfer Straße – zu Unrecht?

In der letzten Preetzer Ratsversammlung gab unser Bürgermeister Tim Brockmann bekannt, dass die Verkehrsaufsicht des Kreises Plön für die gesamte Wakendorfer Straße – von der B76 bis zum Bismarckplatz beziehungsweise zur Schellhorner Straße – eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h angeordnet hat. Die Begründung liegt in der festgestellten Lärmbelastung für die Anwohner.
Diese Anweisung an die Stadt Preetz, nun die Schilder mit der Reduzierung auf 30 km/h aufzuhängen, verwundert mich schon sehr.
Im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur besteht grundsätzlich Einigkeit über die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsreduzierungen in den Siedlungsstraßen beziehungsweise den Straßen und Wegen in den Siedlungenund der direkten Innenstadt. Eine Verkehrsberuhigung aus Gründen der Lärmreduzierung, aber vor allem zur Unfallvermeidung für Kinder, Fußgänger und Fahrradfahrer, ist hier eine Maßnahme, die auch in der CDU-Fraktion der Stadt Preetz sofort eine breite Zustimmung fand.
Die Verkehrsregelung der Kreisstraßen ist Sache des Kreises Plön, und damit gehört auch die Entscheidung über die Geschwindigkeitsreduzierung zu den Aufgaben des Kreises. Das zügige Durchfahren ist nun schon in einigen Preetzer Kreisstraßen nicht mehr mit Tempo 50 möglich, was bei vielen Preetzern bereits für Unverständnis und Nachfragen gesorgt hat.
Die doch eher enge Kirchenstraße, mit häufigen Schwierigkeiten beim Durchfahren – was dann nur mit Zusammenarbeit und etwas Kommunikation mit dem entgegenkommenden VKP-Busfahrer gut funktioniert – oder die Klosterstraße, wo die Lärmbelästigung insbesondere das Pflegeheim betrifft, sind noch nachvollziehbar. Aber ist die Belastung wirklich so hoch, dass sie durchgehend, tags und nachts, festzustellen ist?Nachdenklich macht die jüngste Entscheidung in der Wakendorfer Straße und lässt auch die beschlossenen Geschwindigkeitsreduzierungen als möglicherweise voreilig beschlossen oder unkritisch hingenommen erscheinen.
Nach Angaben aus dem Ausschuss wurde am 13. November 2024 bei der schalltechnischen Untersuchung lediglich nachts eine Überschreitung der zulässigen Werte festgestellt – und auch nur in Spitzenzeiten. Die pauschale Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h rund um die Uhr und über die gesamte Strecke der Wakendorfer Straße halten wir für falsch und überzogen.
Diese Herangehensweise an die Verlangsamung des Stadtverkehrs führt nun auch zur Infragestellung der anderen Geschwindigkeitsreduzierungen in den Preetzer Straßen. Waren die Entscheidungen in der Abwägung der Vor- und Nachteile richtig und angemessen?
Die Preetzer Feuerwehr befürchtet schon seit einigen Jahren negative Folgen dieser Reduzierung und der Störung des fließenden Verkehrs. Der Wehrführer bezweifelt stark, zukünftig und weiterhin die Einsatzorte rechtzeitig erreichen zu können, weil sich das schnelle Eintreffen der Feuerwehrfrauen und -männer an der Feuerwehrwache als schwierig bis unmöglich erweist. Auch wenn die freiwilligen Feuerwehrleute den Willen haben, schnell die Wache zu erreichen, müssen sie zwangsläufig hinter den langsamer fahrenden Verkehrsteilnehmern herfahren.
Nach der Landesverordnung zur Durchführung des Schleswig-Holsteinischen Rettungsdienstgesetzes beträgt dieAlarmierungszeit der Feuerwehr, 10 Minuten ab der Entgegennahme des Notrufs. Nur 8 Minuten bleiben dann noch für die Feuerwehr bis zum Eintreffen am Einsatzort, inklusive der privaten Fahrt zur Feuerwache, welche nicht auf den Preetzer Straßen hinter dann vorschriftmäßig fahrenden Verkehrsteilnehmer vertrödelt werden sollte, wenn es keinen nachvollziehbaren und notwendigen Grund dafür gibt. 
Auch die VKP meldet zunehmend Schwierigkeiten, die Fahrpläne einzuhalten.
Wo immer möglich, sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h beibehalten werden; Tempo 30 ist nur dort sinnvoll, wo es tatsächlich erforderlich ist.
Die Entscheidung des Kreises Plön sollte daher noch einmal überprüft und kritisch hinterfragt werden.

(Ulf Ehlers)