CDU Ortsverband Preetz
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Im Interview mit Tim Brockmann

Seit 2017 ist unser stellvertretender Ortsvorsitzender Tim Brockmann direkt gewähltes Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Wir haben mit ihm über die vergangenen fünf Jahre gesprochen.
Moin Tim, 
du bist 2017 erstmals in den Landtag gewählt wurden, kannst du dich noch an deine Anfänge als Abgeordneter erinnern?

Ja, sehr gut. Erst einmal war der Wahlabend an sich selbst etwas ganz Besonders. Unsere Ausgangsposition war ja zunächst etwas schwierig, da Daniel Günther nur wenige Monate Zeit hatte, die Menschen von sich und seiner Politik zu überzeugen. Am Wahlabend selber wurde die CDU dann deutlich stärkste Kraft und da war schon erkennbar, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit an der nächsten Regierung beteiligt sein werden. Die erste Fraktionssitzung fand dann am Dienstag nach der Wahl statt, in der die Stimmung natürlich sehr gut war. Die Woche war dann von vielen organisatorischen Aufgaben geprägt. Welches Büro beziehe ich? Welche Rechte und Pflichten habe ich als Abgeordneter? Was muss ich bezüglich meines aktuellen Arbeitsverhältnisses bedenken? Durch die kompetente Unterstützung der Landtagsverwaltung und die Erfahrung der Kolleginnen und Kollegen verlief das alles problemlos

Wie ging es weiter?

Danach folgten die Koalitionsverhandlungen mit FDP und Grünen und der Landtag konstituierte sich am 06. Juni 2017. In Kiel schien den ganzen Tag Sonne, und es war schon ein besonderes Gefühl, das erste Mal den Plenarsaal als Abgeordneter zu betreten und später durch den Landtagspräsidenten verpflichtet zu werden.

Welches war der schönste Moment für dich im Landtag?

Den einen schönsten Moment hat es sicher nicht gegeben. Jedoch verbinde ich mit drei Momenten ganz intensive Erinnerungen. Am 20. Juli 2017 hielt ich meine erste Rede zum Thema „elternunabhängiges BAföG“. Wenn die Augen des gesamten Plenarsaals auf einem ruhen, flößt das schon Respekt ein, und ich muss zugeben, ich war durchaus nervös. Die beiden anderen Momente waren weniger persönlich geprägt, sondern politisch. Zum einen habe ich mich sehr gefreut, dass Daniel Günther zum neuen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt wurde und zum anderen empfand ich die Beschlussfassung über den ersten Landeshaushalt der Jamaika-Koalition als sehr spannend.

Es gab sicherlich auch andere Momente in den vergangenen fünf Jahren. Welches war die schwerwiegendste Entscheidung, die es zu treffen galt?

Die schwerwiegendsten Entscheidungen haben wir sicherlich im März 2020 getroffen. Ich erinnere mich noch gut an die Landtagssitzung am 18. März 2020 als es die erste Regierungserklärung zur Corona-Pandemie durch Ministerpräsident Daniel Günther gab, und der Lockdown für viele Bereiche unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens verkündet wurde. Die Zustimmung zu diesen zum Teil gravierenden, aber notwendigen Eingriffen in die Grundrechte jedes Einzelnen, war nicht einfach.

Welchen Moment hast du für dich am bewegendsten empfunden?

Das kann ich sehr schnell beantworten. Im Mai 2019 haben wir mit der Fraktion eine Reise nach Israel unternommen und natürlich auch die Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Die Kranzniederlegung in der „Halle der Erinnerung“ oder die „Halle der Namen“ waren schon sehr bewegend und ergreifend.

Das Motto im Jahr 2017 hieß „Anpacken statt rumschnacken“ Kannst du konkrete Beispiele nennen, in denen in Preetz angepackt wurde?

Ja, gerne. Preetz hat in den letzten fünf Jahren an vielen Bereichen profitiert. Ich möchte an dieser Stelle zunächst die Kulturförderung hervorheben und drei konkrete Projekte nennen: 300.000 Euro wurden für den Erhalt der Klosterbibliothek bereitgestellt. Die Niederdeutsche Bühne erhielt 11.500 Euro für die Anschaffung von Traversensystemen und die Renovierung der Räume des Kunstkreises wurde mit 5.300 Euro gefördert. Das sind zum Teil kleine Beträge, die aber enorm helfen. Mit rund 1 Million Euro hat das Land in den vergangenen Jahren die Sanierung und Digitalisierung der Preetzer Schulen unterstützt. Ich finde, dass das beachtliche Zahlen sind, insbesondere, wenn man weiß, dass die Konkurrenz um diese Fördermittel im Land groß ist.

Gibt es deinen persönlichen Lieblingsplatz in Preetz?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Preetz hat wirklich viele schöne Ecken. Mir gefallen besonders die Plätze an den Seen, an denen man einen schönen Blick auf das Wasser hat.

Wie und wo kannst du dich nach einem langen Plenartag entspannen?

Zuallererst ist es immer schön nach Hause zur Familie zu kommen. Das ist mein Ankerplatz, hier kann ich meinen Akku aufladen. Ich gehe aber auch gerne in der Preetzer Feldmark oder am Postsee joggen. Das ist ein sehr guter Ausgleich zu Bürotagen und man kann den Tag noch einmal Revue passieren lassen. Das sind auch übrigens meine Pläne für gleich.

Dann sagen wir vielen Dank für das Interview und viel Spaß beim Laufen und natürlich viel Erfolg für den Wahlkampf.

Inga Johnsen
Ortsvorsitzende